Galerie Sterzenbach

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Heinz Sterzenbach - Dorfkirche Alt-Tempelhof

Dorfkirche Alt-Tempelhof

Ort: Deutschland, Berlin, Tempelhof, Berlin, Parkstr. 16

Technik: Algraphie
Bildträger: Aquarellkarton
Abmessung: 29,5 x 40,5 cm
Jahr: 1994
Auflage:
Genre: Stadtarchitektur
Stil: realistisch
Preis: 80,- EUR
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Aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammt die evangelische Dorfkirche von Tempelhof, die südlich des Dorfangers auf einer Anhöhe, die einst eine Halbinsel im See war, in der heutigen Parkstraße 16 steht. Die Feldsteinkirche wurde nach Kriegszerstörungen 1954-56 in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Auf dem Kirchhof befindet sich die zentrale Gedenkstätte für die Berliner Opfer des Seebebens im Indischen Ozean im Jahr 2004. Quelle: Chronik der Dorfkirche Tempelhof, Hypothese Baujahr 1210. Aus der Geschichte der Dorfkirche Um 1200 Angehörige des Tempelherrenordens gründen die Komturei Tempelhof mit Wehranlage und Kirche auf einer von Teichen umgebenen Insel. 1. Bauform der Kirche mit echtem Turm auf der Westseite. Seit ca. 1240 Dachreiter. 1312 Auflösung des Tempelherrenordens durch Papst Clemens V. 1318 Tempelhof geht an den Johanniterorden. 1435 Abtretung der Dörfer Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Richardsdorf (=Rixdorf) an Berlin und Cölln als Folge von Kampfhandlungen. 1539 Reformation in Brandenburg. 1618-1648 Plünderung der Kirche im Dreißigjährigen Krieg. Die Bevölkerungszahl sinkt rapide. 1751 Grundlegende Renovierung der Kirche. Die Kirche erhält einen hölzernen Barockturm. 1760 Plünderung der Kirche durch russische Truppen. 1847-1848 Große Umbauten in der Dorfkirche. Einbau der ersten Orgel. 1893 Tempelhof wird selbständige Pfarrei (seit 1693 Filiale von Britz) 1914-1915 Bau der Glaubenskirche als neue Hauptkirche der städtisch gewordenen Gemeinde. 1943 Dachstuhl und Holzdecke brechen durch die Erschütterungen naher Bombeneinschläge zusammen. 28./29.1.1944 Die Dorfkirche fällt englischen Brandbomben zum Opfer. Die Tempelhofer Dorfkirche stammt aus der Zeit um 1210. Sie wurde einst im Zuge der Kolonisierung und Christianisierung des deutschen Ostens von den Tempelrittern als Komtureikirche erbaut. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde sie in den Kriegsjahren 1943/44 durch Bomben stark zerstört. In den Jahren 1954/1956 wurde sie unter Mitwirkung des Amts für Denkmalspflege durch den Architekten Konwiarz auf den Mauerresten wieder errichtet und am 16. September 1956 erneut in den gottesdienstlichen Gebrauch genommen. Das Innere der Kirche bildet heute eine harmonische Einheit, bei der der Charakter einer schlichten Dorfkirche bewusst gewählt wurde. Die Fenster an den Längsseiten sind von der neogotischen in die romanische Form zurückgebaut, die Sakristei ist in neuer Form angebaut worden. Auf saubere handwerkliche Arbeit wurde besonderer Wert gelegt, Decke und Fachwerk bestehen aus handbehauenen Balken, Gitter und Wandleuchter sind handgeschmiedet. Der Altarraum wird durch von dem Berliner Künstler Paul Ohnsorge geschaffene Buntglasfenster verziert. Das 1848 geschaffene Rundfenster stellt den erhöhten Christus dar, den Herrn der Kirche. Er gibt seiner Gemeinde den Auftrag, die Völker zu lehren und zu taufen (Matth. 28,19). Das linke Fenster stellt die Wortverkündung dar: Prediger und Gemeinde. Das rechte Fenster stellt die Taufe dar, das Schlitzfenster in der Mitte christliche Symbolik, die auf das Sakrament des Abendmahls hinweist Altar und Kanzel sind heute in betont schlichter Form gehalten, wie es dem Ganzen entspricht. Das geschnitzte Kruzifix ist ein Kunstwerk holländischer Schule aus dem 16. Jahrhundert. Die Altarbibel wurde zur Einweihung der neuerbauten Kirche von Bundespräsident Heuß gestiftet. Der Taufstein ist in seiner Form dem alten Taufstein nachempfunden. Das Original befindet sich seit 1870 im Märkischen Museum / Berlin. Der Flügelaltar an der rechten Seitenwand ist ein besonderes Schmuckstück der Kirche. Er stellt das Martyrium der Heiligen Katharina, der Schutzpatronin der Wissenschaften, dar und ist wohl ein Geschenk der lutherischen Kurfürstin Katharina von Brandenburg. Diese Gemahlin des Kurfürsten Joachim Friedrich besaß das Gut Tempelhof von 1601 bis 1603. Der Altar hat die Notzeiten des Dreißigjährigen Krieges und des Siebenjährigen Krieges sowie den zweiten Weltkrieg glücklich überstanden. Er wurde 1836 auf Geheiß des Königs Friedrich Wilhelm IV. erstmalig und in den folgendenJahren wiederholt durch das Amt für Denkmalpflege renoviert. Bis in das vorige Jahrhundert diente er als Altar der Dorfkirche. Das Altarbild ist die meisterhafte Kopie eines Werkes von Lucas Cranach aus dem Jahr 1506 und wurde von Daniel Fritsch 1596 angefertigt. Beide Jahreszahlen sind im Bilde verzeichnet. Das Original wurde für die Stiftskirche der Universität Wittenberg gemalt. Das Mittelfeld stellt das Martyrium der Heiligen Katharina von Alexandria dar, die 50 heidnische Philosophen zum Christentum bekehrte und dafür gerädert werden sollte. Ein von Gott gelenkter Blitz ersparte ihr diese furchtbare Hinrichtungsart, indem er das Rad zerschmetterte, sie wurde durch das Schwert des im Zentrum des Bildes sichtbaren Scharfrichters schnell getötet. Alle Figuren des Mittelfeldes zeigen porträthafte Züge, gut erkennbar sind Friedrich der Weise und Johann der Beständige von Sachsen, die beide eine große Rolle in der Reformation spielten. Die Seitenfelder zeigen links weitere Heilige: Dorothea mit den Paradiesrosen und dem Erbprinzen Johann Friedrich von Sachsen, die Agnes mit dem Lamm und die Kunigunde mit glühender Pflugschar und rechts Barbara mit dem Kelch, Ursula mit dem Pfeil und Margaret mit dem Teufel in Drachengestalt. Geschlossen zeigt der Altar links Genoveva mit Kerze und Appolonia mit der Zange und rechts Christina mit dem Mühlstein und Ottilie mit Buch und zwei Augen. Die Burg auf dem rechten Seitenflügel ist die Veste Coburg. Die Gemälde der linken Seitenwand entstammen der Heilig-Geist-Kapelle und sind eine Leihgabe des Amtes für Denkmalspflege. Sie zeigen Szenen aus dem 1. und 2. Buch Mose: 1. Die Opferung Isaaks 2. Der Bund Noahs mit Gott nach der Sintflut 3. Der Durchzug der Isrealiten durch das Rote Meer 4. Die Sintflut 5. Der Traum Jakobs




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