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In einem seiner Gedichte Salvatore Quasimodo - "die Nacht" – wurde ich geboren – am 18. Januar 1944 – in der dunkelsten Nacht des Krieges. Die kleine Stadt, in der ich geboren wurde, war in den
blutigen Händen der Nazis, dann der Russen. Der mörderische finstere Blick von Stalin erklärte, daß unsere Stadt nie wieder Teil von Polen sein sollte. Die Vorsehung stimmte mit Stalin überein und wir mußten umziehen und uns im oberen Schlesien niederlassen, einer Region mit vielen Kohlebergwerken, Stahlwerken und anderer Schwerindustrien. Schmieriger Ruß bedeckte jeden Halm der Gräser. Mein Vater war Uhrmacher und Juwelier. Meine Mutter kümmerte sich um die drei Kinder. Ich floh zweimal aus zwei Kindergärten und in mir verfestigte sich der Eindruck, etwas besonderes zu sein.
Ich malte und zeichnete in der Zeit, als ich noch ein kleines Kind war. 1963 begann ich mit dem Studium der Malerei an der Akademie der Feinen Künste in Krakau, Polen. Leider glaubte man, dass jede Art von Wahrhaftigkeit in der Malerei mit der Erfindung der Fotografie verschwunden sei (als ob die Erfindung des Fernsehens die Literatur getötet hätte). Also war die einzige vorhandene Anweisung in der Malerei Bratenfett, im glücklichen Schmieren und im Anschließen in den Reihen des obligatorischen Modernismus. In dieser Zeit war ich gerade zu der Überzeugung gekommen, die für meiner Kunst zentral ist, daß moderne Kunst wertlos ist, eine Sackgasse in die Barbarei, die von Dilettanten erfunden wurde, um die billigste Einzigartigkeit zu erreichen. Erschrocken durch die Größe und die Statur meines Konkurrenten, wurde mir erlaubt, alleine in meinem Raum des Schlafsaals für die restlichen fünf Jahre zu arbeiten und tastend und tölpelhaft durch die prachtvolle Vergangenheit der westlichen Kultur zu wandeln, wie ein verwurzelndes warthog, nervös und nicht bittend. 1969
wurde ich ein professioneller Künstler, und ich malte Hunderte von
Bildern, organisierte viele Einzelausstellungen und nahm an internationalen Ausstellungen der Kunst sammelnden
Welt teil. 1975 kam ich nach New York und man bewilligte mir politisches Asyl. Es wurde mir klar, daß der Kontaktsport einer
künstlerischen Karriere ein 24-Stunden-Tag verlangte, um den vornehmeren Teilen von Manhattan Vergnügens zu bereiten. Ich konnte dies nicht tun. Ich bin zu arrogant, um all die Käsewürfel zu schlucken, mit dem Gabelstapler den Berg der Glückwunschkarten zu sammeln, meine Zunge im Honig einzutauchen und meinen Weg zur Berühmtheit zu lecken. Das folgende Jahr lebte und malte ich auf einem abgelegenen Bauernhof in West Virginia. Jene acht Jahre waren eine Zeit des dionysischen Freuden. Ich malte, legte einen Garten an, und ich betrachtete die sehr vertraute Natur. Sie waren die erdenklich freiesten Tage ohne Fesseln. Jeder Tag stand wie ein Portal der Existenz, vorbereiten, um auf die Frage zu beantworten, was ist es wert, in dieser hohen Kathedrale der Freiheit zu tun. Seit einigen Jahre wohne ich nun schon in Hillsborough, Nord-Carolina und habe meine Zeit und Aufmerksamkeit zwischen Malerei und Kupferstich geteilt.
Addresse: Henryk Fantazos, 227 West Hill Ave Hillsborough, 27278 Hilsborough / North, USA, email: fantazos@yahoo.com, URL: http://fantazos.com

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Beach Bride by Henryk Fantazos 06-Oktober-2002
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Eros in Winter by Henryk Fantazos 06-Oktober-2002
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Harvest Moon by Henryk Fantazos 06-Oktober-2002
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marauding Comediants by Henryk Fantazos 06-Oktober-2002
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Okra Smugglers-larger version by Henryk Fantazos 06-Oktober-2002
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Temptations Under Magnolia Tree by Henryk Fantazos 06-Oktober-2002
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